Zum Hauptinhalt springen

MitteilungVeröffentlicht am 5. Juni 2024

Präsentation der neusten Erkenntnisse aus den Forschungsprogrammen «Unbemannte Systeme / Robotik» und «Weltraum»

Nach einem gelungenen Auftakt der alljährlichen Forschungsrapporte im April, hatten am Mittwoch, den 29. Mai 2024 zwei weitere Forschungsprogramme von armasuisse Wissenschaft und Technologie (W+T) die Möglichkeit ihre neuesten Erkenntnisse VBS-internen Mitarbeitenden vorzustellen. Die beiden Forschungsprogrammleiter, Dr. Mark Höpflinger und Dr. Peter Erni, haben eine allumfassende Gestaltung der Forschungsrapporte bezüglich «Unbemannte Systeme / Robotik» und «Weltraum» für das interessierte Publikum vorbereitet.

Sarah Trösch, Stab, Kompetenzbereich Wissenschaft und Technologie

Eine Frau präsentiert vor einem Publikum in einem grossen Raum. Neben ihr befindet sich ein Bildschirm.

Mit der Abwehr von kleinen Drohnen und dem Bedarf der Armee im Bereich des Weltraums, standen auch am diesjährigen Forschungsrapport wieder hochaktuelle Themen im Vordergrund. Dabei wurden neben armasuisse W+T internen Referenten und Referentinnen auch zahlreiche externe Expertinnen und Experten aus der Armee, der Industrie und von Hochschulen dazu eingeladen, ihre wichtigsten Erkenntnisse mit den Anwesenden zu teilen.

Die Zukunft der Robotik beginnt Jetzt – Ein Ausblick in die beiden Forschungsprogramme 5 / 6 «Unbemannte Systeme / Robotik»

Dr. Mark Höpflinger startete den Vormittag mit einer Übersicht der aktuellen Forschungsaktivitäten und Erkenntnisse zu unbemannten Systemen respektive Robotik. Unbemannte Vehikel können sowohl am Boden, im Wasser wie auch in der Luft eingesetzt werden.

Militärische Mega-Trends - beispielsweise aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) - beeinflussen die Robotik und umgekehrt. So ermöglicht zum Beispiel der Einsatz von KI, dass komplexe Bewegungsabläufe in Computer-Simulationen gelernt und anschliessend auf reale Roboter überführt werden können. Gleichzeitig ist die Robotik ein starker Treiber der KI. Durch diese Wechselwirkung wird die rasche Technologieentwicklung zusätzlich beschleunigt. Durch das Potential der Robotik vertreten verschiedene Experten und Expertinnen, so beispielsweise General Mark Alexander Milley, die Ansicht, dass wir uns momentan am Anfang der grössten technologischen Revolution befinden, die je stattgefunden hat.

Diese Ausgangslage lässt auch die Forderungen an die Forschenden steigen: Neben der erhöhten Nachfrage nach dem Ausbau technisch-wissenschaftlicher Kompetenzen, rückt auch immer mehr der Bedarf an sozialwissenschaftlichen Kompetenzen ins Zentrum. Beispielsweise zur Regulierung der Nutzung von KI oder zur Identifikation von ethischen Risiken von Robotern.

Vor allem aber hat der Leiter des Forschungsprogrammes das Ziel, die Forschungsresultate in die Innovation zu überführen. Bei der Innovation geht es um eine konkrete und nachhaltig erfolgreiche Umsetzung der entwickelten Forschungsdemonstratoren, um einen Beitrag zur Sicherheit der Schweiz zu leisten. Beispielsweise wurde bestehend auf Resultaten der Forschung eine neuartige, unbemannte Baumaschine aufgebaut, welche nun bei der Armee etwa bei Schiessplatzräumungen zur Anwendung kommt. Darauf aufbauend können weitere Erfahrungen mit neuen Technologien und Lösungen im tatsächlichen Einsatz gesammelt werden.

Ein Mann steht vor einem Publikum und hält eine Präsentation. Neben ihm befindet sich ein Bildschirm.

Abwehr von Mini-Drohnen – brisanter aktueller Schwerpunkt

Einer der gegenwärtigen Schwerpunkte ist die Abwehr von kleinen Drohnen. Patricia Hörmann, wissenschaftliche Projektleiterin beim Schweizerischen Drohnen- und Robotik-Zentrum (SDRZ) von armasuisse W+T, hat dieses Thema vorgestellt.

Bei Mini-Drohnen handelt es sich um die kleinste Kategorie von Drohnen; im militärischen Raum sind dies Drohnen mit einem Gewicht von bis zu 30 kg. Mini-Drohnen stellen eine Art der neuen Bedrohung dar, gegen die es sich auszurichten gilt. Die Abwehr einer Mini-Drohne erfolgt zuerst mit dem Erkennen der Drohne mittels Sensoren wie beispielsweise Radare oder Kameras. Um die Drohne abzuwehren, werden zur Neutralisierung der Drohne Effektoren eingesetzt. Dies können unter anderem drohnenfangende Drohnen oder Jammer, zum Stören von Signalen, sein.

Das SDRZ unterstütz armasuisse Beschaffung bei einem mehrjährigen Beschaffungsprojekt. In diesem Rahmen ist auch für dieses Jahr ein weiterer Testmonat geplant. Ausserdem hat das SDRZ Prinzipversuche zum Feuerleitsystem von Smartshooter durchgeführt. Das SDRZ kann im Bereich der Drohnenabwehr auf eine gut funktionierende Zusammenarbeit mit der NATO und im DACH-Bereich zurückgreifen.

Das Forschungsprogramm 8 «Weltraum» im stetigen Kompetenz-Ausbau

Der Nachmittag startete mit einem Einblick zum jüngsten Forschungsprogramm von armasuisse W+T. Dr. Peter Erni betonte gleich zu Beginn die zunehmende Bedeutung der Kommerzialisierung des Weltraums (New Space). Aufgrund deutlich tieferer Kosten treten neue Akteure auf die Bühne und bekannte oder neuartige Anwendungen werden so für eine grössere Anzahl von Anspruchsgruppen möglich.

Neben der klassischen Aufklärung aus dem Orbit, legt armasuisse W+T einen Fokus auf das Lagebild Weltraum. Sprich der Fähigkeit, sich einen aktuellen Überblick über die vielen unterschiedlichen Satelliten im Orbit und deren Manöver machen zu können. Dadurch können zum Beispiel Truppenverschiebungen oder die Dezentralisierung von wichtigen Waffensystemen so geplant werden, dass eine gegnerische Aufklärung über Satelliten schwieriger oder unmöglich wird.

So hat auch Ludovic Monnerat, Oberst im Generalstab vom Kommando Operation am Forschungsrapport betont, dass, für entsprechende Fähigkeiten im Operationsbereich Weltraum, ein grosser Bedarf seitens Schweizer Armee besteht. Neben der Möglichkeit gegnerische Kräfte aufklären zu können, ist es auch essentiell zu wissen, wann man selbst aufgeklärt werden kann oder eben nicht.

Ein Mann steht vor einem Publikum und hält eine Präsentation. Neben ihm befindet sich eine Leinwand.

Weiterführende Informationen: