Taskforce Drohnen
Die Taskforce Drohnen (TFD) wurde 2024 vom Rüstungschef Urs Loher, Chef der Armee Thomas Süssli, dem Generalsekretär VBS Daniel Büchel und der Direktorin des Bundesamts für Bevölkerungsschutz Michaela Schärer ins Leben gerufen. Die Steuerung wird durch den Chef der Armee und den Rüstungschef sichergestellt. Die Leitung liegt bei Thomas Rothacher, Stellvertretender Rüstungschef und Leiter des Kompetenzbereichs armasuisse Wissenschaft und Technologie.

Übersicht
Die Technologieentwicklung schreitet exponentiell voran: in immer kürzeren Zeitschritten werden immer mehr technologische Fortschritte erzielt. Bei der Drohnentechnologie wird dieses Phänomen noch prägnanter, da Drohnen von Fortschritten in anderen Bereichen, wie der Künstlichen Intelligenz oder von Additiven Fertigungsverfahren zusätzlich profitieren. Heute wird die Technologie ausserdem vom zivilen Markt getrieben und somit primär auf dessen Bedürfnisse ausgelegt.
Unter Einbezug von Industrie und Akademie soll die Sicherheitsrelevante Technologie- und Industrie-Basis (STIB) gestärkt, Fähigkeiten im Bereich der (Angriffs-) Drohnen und deren Produktion aufgebaut und so die Sicherheit der Schweiz erhöht werden. Ein besonderes Augenmerk der Taskforce Drohnen liegt auf einer möglichst autarken Umsetzung in der Schweiz, um Abhängigkeiten von internationalen Lieferketten zu reduzieren.
Im Zentrum stehen kleine und mittelgrosse Drohnen. Die Taskforce soll mindestens bis einschliesslich 2027 als permanentes Testbed fungieren. Beschaffungen von sogenannten Military Off-the-shelf (MOTS) Systemen ist im Kontext der Taskforce Drohnen nicht vorgesehen.
Ziele
Mit Schweizer Drohnen die Verteidigungsfähigkeit stärken, indem
- die Schweizer Armee für Versuche Drohnen erhält, um damit den Fähigkeitsaufbau zu beschleunigen;
- Drohnen möglichst in der Schweiz entwickelt und hergestellt werden, um Abhängigkeiten zu reduzieren.
Anwendungsbereiche
Der Anwendungsfokus liegt in erster Priorität auf der Bekämpfung von Bodenzielen und sekundär auf der Bekämpfung von Luftzielen (Drohnenabwehr mit Drohnen). Weitere Anwendungen sind die Aufklärung und die Kampfmittelbeseitigung. Die unterschiedlichen Anwendungen werden über verschiedene Distanzen bis zu 300 km+ untersucht.
Fokusthemen
Die Aktivitäten der Taskforce Drohnen unterteilen sich in insgesamt fünf Fokusthemen:
Angriffsdrohne
Kommerziell erhältliche Produkte mit Wirkmitteln erweitern, um diese über kürzere Distanzen (bis 15 km) transportieren und abwerfen zu können. Der Fokus liegt auf Improvisieren und Innovieren.
C-UAV
Schweizer Partner stellen Drohnen zur Abwehr von kleinen Drohnen her (Counter-Unmanned aerial vehicle, C-UAV). Diese wehren mit oder ohne zusätzliche Wirkmittel feindliche Drohnen auf kurze Distanz ab.
Swarming
Die starke technologische Basis der Schweizer Akademie nutzen, um neue technologische Ansätze für Schwarmverhalten zu untersuchen und verschiedene Einsätze solcher Drohnenschwärme zu testen.
Trägerplattform
Auf der Basis bestehender Drohnenplattformen wird eine Trägerplattform gebaut. Diese kann unter anderem die improvisierte Angriffsdrohne oder andere Loitering Munitions in die Nähe eines Zielgebietes (300 km+) bringen und aus der Luft starten.
Schweizer Mikro-Drohne - Mehrzweck
Stark spezialisierte Schweizer Firmen kreieren gemeinsam eine kleine Drohne, welche durch ihre geringen Abmessungen mitgeführt und für verschiedene Aufgaben im unmittelbaren militärischen Umfeld eingesetzt werden kann.
Kurzreportage - Einblick in die Taskforce Drohnen
Medienberichte
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Kontakt
Fragen können eingereicht werden unter: taskforce.drohnen@ar.admin.ch
