Zum Hauptinhalt springen

Veröffentlicht am 6. März 2024

Soziale Nachhaltigkeit bei der Beschaffung der neuen Armeeausrüstung

Nachhaltigkeit ist für den Bund ein besonders relevantes Thema. Neue Gesetze, Strategien und Ziele geben die Stossrichtung vor. Um die soziale Nachhaltigkeit zu fördern, arbeitet die armasuisse bei der Beschaffung der neuen Armeeausrüstung mit sozialen Institutionen zusammen.

Lucia Egger, Kommunikation, Kompetenzbereich Beschaffung

Sustainable Development Goals

Im September 2015 hat die Schweiz als UNO-Mitgliedstaat die Agenda 2030 verabschiedet. Diese dient mit ihren 17 Zielen als globaler Referenzrahmen für die nachhaltige Entwicklung. Sie bildet auch die Grundlage für die Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030 (SNE 2030), welche vom Bundesrat 2021 beschlossen wurde. Die SNE 2030 legt Ziele fest, welche die Tätigkeiten des Bundes auf eine nachhaltige Entwicklung ausrichten sollen. Das Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB) wurde auf den 1. Januar 2021 totalrevidiert. Das BöB basiert auf der neuen Vergabekultur für die Beschaffungsstellen und soll unter anderem den nachhaltigen Einsatz öffentlicher Mittel in sozialen Bereichen fördern. Als zentrale Beschaffungsstelle ist die armasuisse dazu verpflichtet, Beschaffungen nach den vorgegebenen Vergaberichtlinien durchzuführen. Sie fördert Nachhaltigkeit und orientiert sich unter anderem an sozialen und ethischen Kriterien.

Soziale Nachhaltigkeit
Soziale Nachhaltigkeit bedeutet unter anderem die Inklusion und Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen. Die Ermöglichung von Arbeit spielt dabei eine elementare Rolle. Die Agenda 2030 legt fest, dass der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter die Möglichkeit geboten werden soll, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Zudem werden Chancengleichheit und sozialer Zusammenhalt, Schwerpunkte der SNE 2030, durch die Bereitstellung von Arbeit begünstigt. Arbeit bietet Menschen mit besonderen Bedürfnissen die Möglichkeit, an der Gesellschaft teilzuhaben und gibt ihnen eine Routine. Dadurch werden sie in ihrer Entwicklung und Selbstverwirklichung unterstützt und gefördert. Die armasuisse nimmt ihre soziale Verantwortung wahr, indem sie die Zusammenarbeit mit sozialen Institutionen anstrebt. Diese Zusammenarbeit ist im Beschaffungsrecht als Ausnahme aufgeführt (BöB Art. 10, Bst. e). Danach können Aufträge freihändig an Behinderteninstitutionen, Organisationen der Arbeitsintegration, Wohltätigkeitseinrichtungen und Strafanstalten vergeben werden.

Zusammenarbeit mit sozialen Institutionen
Derzeit wird die neue Kampfbekleidung der Armee, das modulare Bekleidungs- und Ausrüstungssystem für militärische Einsätze (MBAS), hergestellt. Die Produktion des Schlauchtuches und der Hosenträger konnte von der armasuisse an vier soziale Institutionen der Schweiz vergeben werden. Durch die verschiedenartigen Arbeitsschritte bei der Herstellung der MBAS-Produkte können viele Mitarbeitende mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Interessen eingebunden werden. Zudem handelt es sich aufgrund der grossen Mengen um eine langfristige Zusammenarbeit. Arbeiten mit längeren Laufzeiten haben für die Institutionen den Vorteil, dass eine flexible Arbeitszeitgestaltung ermöglicht wird und insbesondere in Zeiten mit weniger Aufträgen eine Beschäftigung bieten.

Die vier sozialen Institutionen haben uns ihre Türen geöffnet und werden in den folgenden Beiträgen vorgestellt.

HPV Rorschach «Bilden. Begleiten. Beschäftigen.»

Designelement HPV
Der HPV Rorschach wurde 1952 als Heilpädagogischer Verein gegründet. Als soziale Institution unterstützt und begleitet er Menschen mit Beeinträchtigungen.

Zum Beitrag

Quellenhof-Stiftung «Würde, Hoffnung, Perspektive»

Quellenhof Designelement
Die Quellenhof-Stiftung ist eine christliche Institution. Seit 1990 rehabilitiert sie sucht- und psychisch kranke Menschen.

Zum Beitrag

Stiftung Brändi «sozial und professionell»

Stiftung Braendi Logo
Die Stiftung Brändi wurde 1968 gegründet und ist eine innovative, soziale Institution im Kanton Luzern.

Zum Beitrag

Drahtzug «Wir arbeiten am Leben»

Drahtzug Designelement
Seit 1925 engagiert sich der Drahtzug für Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung. Heute ist er ein soziales Unternehmen, das Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie betreutes Wohnen anbietet.

Zum Beitrag