Erfolgreiche Funkintegrationstests unter der technischen Leitung von armasuisse W+T
Im Rahmen des Projekts IPLIS (Integriertes Planungs- und Lageverfolgungs-Informationssystem) unterstützte armasuisse Wissenschaft und Technologie (W+T) das Kompetenzzentrum Führungs- und Fachsysteme des Heeres bei der Durchführung von Tests. Im Vordergrund der neusten Testreihe stand die Datenübertragung des IPLIS-Systems über bestehende taktische Funkgeräte.
Dr. Denis Sallin, wissenschaftlicher Projektleiter, Kommunikation und Elektromagnetischer Schutz, armasuisse Wissenschaft und Technologie

In Kürze
armasuisse Wissenschaft und Technologie (W+T) übernahm die technische Leitung anlässlich Funkintegrationstests des Projektes IPLIS (Integriertes Planungs- und Lageverfolgungs-Informationssystem) in enger Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum FFS (Führungs- und Fachsysteme) der Armee. Die Untersuchung ermöglichte neue Erkenntnisse zur Datenübertragung des IPLIS-Systems zu sammeln und leistet somit einen Beitrag zur erfolgreichen Weiterentwicklung des IPLIS-Projekts.
Damit die Armee über alle Operationssphären hinweg effizient agieren kann, werden zurzeit die bestehenden Führungsinformationssysteme in einem übergeordneten System namens IPLIS – Integriertes Planungs- und Lageverfolgungsinformationssystem – integriert. IPLIS erlaubt es, operationelle Fähigkeiten über alle Operationssphären und Führungsstufen der Armee digital zu unterstützen und zu vereinfachen. Hierfür sind jedoch ständig Tests notwendig.
Können Daten über bestehende VHF-Funkgeräte übertragen werden?
Einer der Tests soll aufzeigen, ob das IPLIS-System Daten über VHF-Funkgeräte (very high frequency) übertragen kann. VHF-Funkgeräte werden insbesondere für die Kommunikation über kürzere Strecken (z.B. Einsatzraum eines Bataillons) verwendet. Als verantwortende technische Instanz für die Untersuchungsläufe stellte der Fachbereich Kommunikation und elektromagnetischer Schutz von armasuisse W+T, seine Kompetenzen zur Verfügung. Dies beinhaltet Funksystemen, digitale elektronische Schnittstellen und Informationskodierung sowie die Laborinfrastruktur.
Die Testläufe fanden vom 9. bis 12. Dezember statt und umfassten den Einsatz von 14 Fahrzeugen, die auf vordefinierten Routen im Berner Oberland verkehrten. Jedes Fahrzeug verfügte über ein IPLIS-System, das seine Position und verschiedene zusätzliche Daten über das taktische Funksystem an die anderen Fahrzeuge im Netzwerk übermittelte. Hierfür wurden mehrere Funkausbreitungsszenarien (über Kurz- bis Langdistanzen) getestet. Dabei wurden die Aktualisierungsrate der übermittelten Positionen, die effektive Datenrate und die Fehlerrate für die Evaluation der Testläufe gemessen.

Erfolgreiche Integration des IPLIS-Systems mit bestehenden Funkgeräten
Die anschliessende Auswertung der Untersuchungsergebnisse war insgesamt sehr zufriedenstellend. Konkret bedeutet dies, dass die Position sehr schnell übertragen werden konnte. Zudem blieb die Datenübertragung auch bei schwierigen Funkausbreitungssituationen zuverlässig. Diese Tests können als «Proof of Concept» angesehen werden und zeigen die Nutzbarkeit und Leistungsfähigkeit des IPLIS-Systems mit VHF-Funkgeräten auf der unteren taktischen Ebene, das heisst auf Stufe Kompanie bis Bataillon.
Ein «Proof of Concept» zeigt die Machbarkeit von einer Methode oder einer Idee auf. Dies ermöglicht die Praxistauglichkeit einer Methode oder einer Idee auszuloten, bevor diese weiterverfolgt wird.
Diese Ergebnisse lassen mit Zuversicht auf den weiteren Verlauf des Projekts blicken, insbesondere im Zusammenhang mit der geplanten Erneuerung der Telekommunikationssysteme der Armee. Zudem fördert die unterstützende Funktion von armasuisse W+T im Rahmen solcher Projekte die Zusammenarbeit mit der Armee. Dies verbessert und optimiert laufend die Synergienutzung innerhalb des VBS und stärkt den gegenseitigen Wissensaustausch.

