Forschungsprogramm 4 - Wirkung, Schutz und Sicherheit
Verteidigungsrelevante Wirk- und Schutzthemen werden im Rahmen des Forschungsprogramms «Wirkung, Schutz und Sicherheit» untersucht. In diesen Gebieten soll die technisch-wissenschaftliche Kompetenz zu Gunsten der Schweizer Armee erhalten bleiben.

Wehrtechnische Entwicklungen im Bereich der chemischen, kinetischen, thermischen und elektromagnetischen Wirkmittel werden verfolgt und Technologiedemonstratoren untersucht. Um die Konsequenzen von Angriffen auf eigene Kräfte und Infrastrukturen minimal zu halten, werden Schutzkonzepte konzipiert und überprüft. Zielgerichtet wird Expertenkompetenz mithilfe von Forschungsprojekten und Partnerschaften ausgebaut. Folgende Forschungsthemen sollen hier erwähnt werden:
Materialwissenschaft und Alterung von Kunststoffen
Kunststoffe kommen heutzutage in unzähligen Schutzsystemen vor (Schutzwesten, Helme, usw.). Diese Materialien sind empfindlich auf Licht, Feuchtigkeit und Wärme. Der Einfluss der Umgebung auf verschiedene Kunststoffe wird untersucht sowie ihre Konsequenzen auf Materialcharakteristiken mit ballistischer Relevanz.
NEMP-Schutz (Nuclear Electromagnetic Pulse)
Ist für kritische Anlagen unabdingbar. Es wird untersucht, ob die NEMP-Schutzanforderungen reduziert werden könnten. Dies würde bei Werterhaltmassnahmen wesentliche Kostensenkungen ermöglichen.
Aktive Schutzmittel
Erlauben erhebliche Steigerung der Überlebenswahrscheinlichkeit mobiler Plattformen, indem ein Angreifersystem noch vor dem Aufschlag im Ziel zerstört wird. Die Verbesserung der Sensorik und der Rechenleistung hat in den letzten Jahren deutliche Fortschritte auf diesem Gebiet ergeben. Gekoppelt mit einer klassischen Grundpanzerung erzeugen Aktivschutzsysteme ein sehr hohes Schutzniveau bei einem mässigen Zusatzgewicht.
Schutz vor IED
Stehen sich Parteien mit asymmetrischer Kräfteverteilung gegenüber, werden oftmals kostengünstige oder selbstgebastelte Wirkmittel eingesetzt. Der Schutz vor Sprengladungen, ballistischer- und Minenschutz von leichtgepanzerten Fahrzeugen oder von Containern muss den Bedrohungen entsprechend angepasst werden.
Die obige Liste stellt nur einen Auszug der aktuellen Forschungsthemen dar. Klassische ballistische und detonische Grundlagen werden weiter erarbeitet, Entwicklungen gängiger Wirk- und Schutzmittel laufend mitverfolgt. Das Forschungsprogramm stellt damit die technisch-wissenschaftlichen Fachkompetenzen sicher, welche für Expertisen bei Beschaffungsvorhaben von Waffen- und Schutzsystemen benötigt werden. Zudem resultieren Erkenntnisse für die Munitionsüberwachung und somit für einen sicheren Umgang mit Munition und Explosivstoffen.
Kompetenzfelder
Technologiedemonstratoren
Netzwerk
Für den Aufbau von Fachkompetenzen wird ein breites Netzwerk von Partnern aus Wirtschaft, Hochschulen, Universitäten und anderen Forschungsstellen im In- und Ausland aktiv genutzt und gepflegt. Zur Sicherstellung der Fähigkeitsorientierung findet ein enger Kontakt und Informationsaustausch zu Nutzern, Planungs-, Beschaffungs- und Erprobungsstellen des VBS statt.
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