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MitteilungVeröffentlicht am 28. Juni 2024

Lärmsenkung in Bôle dank Schiesstunneln

Sanierung | armasuisse saniert militärische Schiessplätze in der ganzen Schweiz, um Anwohnerinnen und Anwohner von übermässigem Lärm zu entlasten. Genau dafür sorgen die neu installierten Lärmschutztunnel auf dem Schiessstand der Gemeinde Bôle.

46°58'09'' Nord, 6°50'14'' Ost: Am Dorfrand von Bôle führt eine unauffällige Strasse in den Wald hinein. Fährt man während etwa einer Minute die leichte Anhöhe hinauf, werden die Schiessgeräusche lauter und die Umrisse des Schiessstands werden zwischen den Bäumen sichtbar. Hier üben seit den 1910er-Jahren Soldaten das Schiessen über 300 Meter, seit den 1940er-Jahren auch das Pistolenschiessen über 25 und 50 Meter.

Die Gemeinde Bôle liegt auf einer idyllischen Anhöhe, keine drei Kilometer vom Lac de Neuchâtel entfernt. In den letzten Jahrzehnten wuchs die Gemeinde stark, so wie viele andere Gemeinden in der Schweiz. Dadurch rückten die Wohnquartiere Stück für Stück an den Wald und an die Bahnlinie, welche Bôle mit Neuenburg verbindet. Die Anwohnerinnen und Anwohner in der näheren Umgebung sind daher von den Geräuschen der Schiessausbildung betroffen.

Schiesstunnel sollen Lärm senken

Aus diesem Grund hat armasuisse den Schiessplatz in Bôle 2023 mit Schiesstunneln ausgerüstet. Schiesstunnel sind eckige oder runde Elemente, die aus robustem, nichtsplitterndem Kunststoff bestehen. Sie sind mit hochabsorbierendem Material ausgestattet und absolut feuchtigkeits- und temperaturbeständig.

Der Einbau von Schiesstunneln ist eine pragmatische Massnahme, denn …

– der Einbau erfordert keine Baubewilligung (militärische Plangenehmigung) und kann deshalb rasch umgesetzt werden,

– die Massnahme ist wirtschaftlich und kommt ohne komplexe Planung aus,

– der Lärm an der Quelle, das heisst beim Abschuss eines Projektils, wird effektiv gesenkt.

Nachhaltiges und schalldämpfendes Kugelfangsystem

Jedes Projektil trifft am Ende seiner Laufbahn auf den Kugelfang. Im Fall von Bôle handelt es sich um ein künstliches, nachhaltiges Kugelfangsystem, das die Belastung für den Boden durch Schwermetalle beinahe auf null senkt. Im Unterschied zu traditionellen Kugelfängen aus Erde treffen die Projektile hier auf Metallplatten und verursachen ein charakteristisches «Ping». Deshalb hat armasuisse die Platten neu mit schalldämpfenden Matten überzogen, um die Schiessgeräusche auch im Ziel zu senken.

Die wichtigsten Zahlen im Überblick

– Wohngebäude mit Lärmgrenzwertüberschreitung: 12
– Sanierungskosten: CHF 150 000
– Tunnellänge: 2 Meter
– Schüsse pro Jahr: 150 000
– Bauzeit: 3 Tage