Wertvolle Unterstützung der NATO für die Schweiz im Munitionsbereich
Seit ihrem Beitritt zum NATO Munitions Safety Information Analysis Center (MSIAC) im Jahr 2021 hat die Schweiz die Möglichkeit, auf zahlreiche technische Ressourcen und die wertvolle Unterstützung von internationalen Expertinnen und Experten im Munitionsbereich zuzugreifen. Dies ermöglicht armasuisse namentlich auch die Validierung und Ergänzung ihrer Expertisen zur Verbesserung der Sicherheit von Personen und Munition. Im Rahmen einer durch die Schweiz organisierten Arbeitssitzung besuchte das MSIAC-Steuerungskomitee auch die Infrastrukturen von armasuisse Wissenschaft und Technologie.
31.10.2022 | Dr. Patrick Folly, Explosivstoffe und Munitionsüberwachung, armasuisse Wissenschaft und Technologie

Das NATO Munitions Safety Information Analysis Center, kurz MSIAC, wird durch seine Mitgliedsstaaten geleitet und finanziert. Ziel des MSIAC ist, durch Senkung oder Beseitigung der Risikofaktoren, die zu einer Explosion führen können, die Sicherheit der Personen und des Materials im Munitionsbereich zu verbessern. Dazu sammelt, analysiert und tauscht das MSIAC Informationen zur Munitionssicherheit aus. So hat das MSIAC im Laufe der Jahre eine zentrale Rolle dabei gespielt, das Design, die Entwicklung, den Erwerb und die Verwendung sichererer Munition zu vereinfachen. Das MSIAC arbeitet zudem eng mit der NATO-Gruppe für Munitionssicherheit (AC/326) zusammen, um die Ausarbeitung von Strategien und Normen für die Sicherstellung der Interoperabilität und der Normierung im Bereich Munitionssicherheit zu vereinfachen.
Spezifische Antworten für die Probleme der Schweiz
Jeder Mitgliedstaat kann den MSIAC Technologiefachpersonen – den Technology Senior Officers (TSO) – technische Fragen zur Sicherheit ihrer spezifischen Munition stellen. Im Bedarfsfall wenden sich die MSIAC-Fachpersonen auch an Fachpersonen ihrer Mitgliedstaaten und holen sich Unterstützung bei der Beantwortung von Fragen. MSIAC bietet ausserdem Hilfsmittel, wie beispielsweise eine Auflistung über alle Munitionsunfälle weltweit, eine Datenbank über die bekannten energetischen Materialien, Software zur Beurteilung der Munitionssicherheit oder ein Hilfsmittel für die Prognose der explosiven Reaktion von sogenannt insensitiver Munition, an.
Die Schweiz ist erst seit kurzem Mitglied des MSIAC
Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) nimmt seit dem Beitritt der Schweiz zur MSIAC im 2021 die Hilfsmittel und Fachkompetenzen des MSIAC im Bereich der Munitionslagerung und nutzt seitdem die Informationen, Hilfsmittel und Kompetenzen der Technologiefachpersonen. Ausserdem hat das VBS Zugriff auf alle bis heute erstellten Berichte, welche die Lösung aktueller Probleme unterstützen. Im Fachbereich Munitionsüberwachung und im Zusammenhang mit neuen Munitionstechnologien verwendet armasuisse Wissenschaft und Technologie (W+T) die vorstehend erwähnten Ressourcen aktiv, um ihr Know-how zu , zu ergänzen und zu verbessern.
Besuch des MSIAC Steuerungskomittees in der Schweiz
Schon kurz nach dem Beitritt der Schweiz hat der Steuerungsausschuss des MSIAC den Wunsch geäussert, unsere Infrastrukturen zu besuchen. Im Rahmen einer Arbeitssitzung fand am 22. Oktober 2022 denn auch bereits ein Besuch bei armasuisse W+T statt. Dabei wurden die Labors und Testeinrichtungen in Thun und Hondrich besichtigt.
Dank der Partnerschaft mit der MSIAC kann die Schweiz die Sicherheit ihrer Munition weiter verbessern und gewährleisten, dass ihr Fachwissen im Bereich der Munition dem aktuellen internationalen Standard entspricht.
Bei technischen Fragen wenden Sie sich bitte an Dr. Patrick Folly, armasuisse Wissenschaft und Technologie, Fachbereich Explosivstoffe und Munitionsüberwachung, patrick.folly@ar.admin.ch.
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