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MitteilungVeröffentlicht am 18. Juli 2025

HEDI: Erste operative Erprobung mit Schweizer Beteiligung

Am 2. Juni 2025 erfolgte der Startschuss für die erste Operational Experimentation Kampagne im Zuge des Hub for EU Defence Innovation der Europäischen Verteidigungsagentur auf EU-Ebene. Die Schweiz nahm mit einer Delegation bestehend aus zwei Vertretern der Verteidigung sowie dem Bundesamt für Rüstung armasuisse an der aufschlussreichen Operational Experimentation-Kampagne teil.

Anela Ziko und Moana Häfeli, Stab, armasuisse Wissenschaft und Technologie

Technisches Gerät im Einsatz. Die Seitenansicht zeigt Logos und Schriftzüge der Europäischen Verteidigungsagentur (EVA) und dem Hub for EU Defence Innovation (HEDI).

In Kürze

Als offizielles HEDI-Mitglied ist auch die Schweiz an der ersten operativen Erprobungskampagne des Hub for EU Defence Innovation (HEDI) der Europäischen Verteidigungsagentur (EVA) aktiv beteiligt. Im Vordergrund der Operational Experimentation (OPEX)-Kampagne steht, moderne unbemannte Luft- und Bodensysteme unter realitätsnahen Einsatzbedingungen zu testen. Die anwesende Schweizer Delegation hat zum Ziel, zukünftige Beiträge aus der Schweiz sowie eine Teilnahme an der nächsten OPEX-Kampagne zu überprüfen.

Anfang Juni dieses Jahres startete die Europäische Verteidigungsagentur (EVA) ihre erste Operational Experimentation (OPEX)-Kampagne auf EU-Ebene – mit dem Ziel, moderne unbemannte Luft- und Bodensysteme unter realitätsnahen Einsatzbedingungen in Italien zu testen. Im Rahmen des Hub for EU Defence Innovation (HEDI) der EVA bietet diese Initiative eine Plattform, um Innovationsakteure, militärische Endnutzer und technisches Fachpersonal zusammenzubringen und die militärische Fähigkeitsentwicklung durch operative Erprobung gezielt zu beschleunigen. Besonders spannende Aspekte bieten die unbemannten Luft- und Bodensysteme insbesondere auch für die Logistik.

Ziele der Schweizer Beteiligung

Die Schweiz ist seit Ende 2024 offizielles HEDI-Mitglied – und bringt sich bereits bei dieser erstmalig durchgeführten OPEX-Kampagne aktiv ein: Schweizer Fachexperten und Endnutzer aus der Verteidigung und armasuisse sind derzeit als Beobachter und technische Beitragende vor Ort in Italien beteiligt. Diese Schweizer Delegation hat zum Ziel, konkrete Anknüpfungspunkte für zukünftige Beiträge aus der Schweiz unter anderem bei unbemannten Luft- und Bodensystemen sowie auch eine Teilnahme an der nächstjährigen OPEX-Kampagne zu evaluieren – sei es durch industrielle Lösungen, Fachexpertise oder operationelle Kooperationen.

OPEX-Kampagne: ein Zeichen für internationale Zusammenarbeit

Die OPEX-Kampagne steht sinnbildlich für einen Paradigmenwechsel: von statischer Konzeptentwicklung hin zu einer integrierten und praxisorientierten Innovation auf europäischer Ebene. Dies ist ein starkes Signal für Europas Verteidigungsfähigkeit – und ein konstruktiver Schritt hin zu einer vertrauensvollen, grenzüberschreitenden Innovationskultur.

Es wurde eindrücklich aufgezeigt, wie sich das heutige Gefechtsfeld durch den Einsatz von unbemannten Luft- und Bodensystemen massiv verändert. Während Drohnen seit Jahren im Einsatz sind, entwickeln viele Nationen und Firmen nun unbemannte Bodensysteme für eine breite Palette von Einsätzen. Doktrin und Einsatzverfahren bestehen aber in vielen Fällen noch nicht. Dies bietet für die Schweizer Armee die Opportunität, diese in Zusammenarbeit mit Partnerstaaten zu erarbeiten und so die Interoperabilität in diesem Bereich sicherzustellen.

Fazit und Ausblick

Ein Dankeschön an HEDI und EVA für die Organisation dieser aufschlussreichen Veranstaltung – die bisher grösste dieser Art in Europa. Die soll in Zukunft jährlich durchgeführt und ausgebaut werden. Der internationale Austausch ist wichtig für die Schweiz, um wissenstechnisch stets auf dem neusten Stand zu sein und dadurch einen gezielten Beitrag für die Verteidigungsfähigkeit der Schweiz leisten zu können.

Im Jahr 2026 wird die OPEX in einem erweiterten Rahmen durchgeführt. Die Schweizer Robotik-Forschung und -industrie könnte hier ihre Systeme in einem realitätsnahen Umfeld testen und sich mit Nutzern austauschen.

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