Energietag armasuisse - Die Technologieplattform für eine sichere, zukünftige Energiebereitstellung für die Armee
In diesem Beitrag legen wir den Fokus auf den Energietag von armasuisse Wissenschaft und Technologie (W+T). Dieser wurde erstmalig im 2021 durchgeführt und findet nun alle zwei Jahre statt. Dabei kommen Vertreterinnen und Vertretern aus Verwaltung, Industrie und Armee zusammen und stellen die heutigen und künftigen Herausforderungen des VBS rund um das Thema Energie im Zentrum.
Lucas Ballerstedt, Stab, armasuisse Wissenschaft und Technologie

Der Energietag ist eine Technologieplattform für Industrie und Behörden zum Thema nachhaltige Energielösungen. An diesem werden gemeinsame Herausforderungen identifiziert sowie die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch auf verschiedensten Ebenen gestärkt. So kann armasuisse W+T ihre Expertise im Bereich nachhaltiger Energielösungen weiter festigen.
Energienachhaltigkeit ist längst ein wichtiges Thema bei armasuisse. Dies insbesondere im Bereich der Immobilien, wo der Strombedarf bereits zu 100 % aus erneuerbarer Energie stammt. armasuisse legt dabei Wert auf die optimale Ausnutzung geeigneter Standorte für die Energiegewinnung. Aber Nachhaltigkeit geht weit darüber hinaus. Die Schweizer Armee verbraucht jährlich etwa 3'600 Terajoule Energie, was etwa einem Sechstel der jährlichen Produktion des Kernkraftwerkes Beznau und der Hälfte des jährlichen Stromverbrauchs der Stadt Zürich entspricht. Obwohl dies nur knapp ein Prozent des gesamten jährlichen Energieverbrauchs der Schweiz ausmacht, muss dieser Bedarf unter allen Umständen gedeckt werden. Wie zum Beispiel im Falle einer Mobilisierung der Truppen.
Externe Abhängigkeiten und Entwicklungen
Die Schweiz bezieht etwa 70 % ihrer Energie aus dem Ausland, hauptsächlich aufgrund ihrer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Dies gilt im Wesentlichen auch für die Schweizer Armee, die sich energietechnisch auf die Bereitstellung durch die Industrie und Gewerbe verlässt. Die externen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige, sichere Bereitstellung der notwendigen Energie für die Schweiz haben sich eher nachteilig verändert. So hat die COVID-Pandemie die Verwundbarkeit der globalen Lieferkette und der damit zusammenhängenden Liefervereinbarungen aufgezeigt. Zusätzlich hat die Reduktion der Erdgaslieferung aus russischer Provenienz daran erinnert, dass Lieferengpässe nicht nur bei sehr spezialisierten Gütern auftreten können, sondern auch weltweit verbreitete Güter verknappen können. Auch im Energiebereich soll armasuisse W+T als Technologiezentrum des VBS technologische Entwicklungen frühzeitig erkennen und die Fachkenntnisse zur Beurteilung sowie Umsetzung innovativer Lösungen sicherstellen.
Energietag armasuisse
Um mögliche Lösungen für eine sichere Bereitstellung von Strom, Treibstoff und Brennstoff auf Basis erneuerbarer Energien zu präsentieren, hat armasuisse W+T den Energietag ins Leben gerufen. An diesem Treffen kommen Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung, Industrie und Armee rund um das Thema Energie zusammen. Der Anlass bringt verschiedenen Bedarfsgruppen zusammen, bietet eine Plattform für mögliche Lösungsvorschläge und stellt jeweils ein spezifisches Thema in den Mittelpunkt. So widmete sich der letztjährige Anlass dem Thema «Energieverfügbarkeit für die Verteidigung». Das Zielbild ist eine Energieautarkie – also die Energie-Selbstversorgung – mindestens für unerlässliche Einrichtungen und Systeme der Verteidigung. Der Energietag, der alle zwei Jahre stattfindet, dient aber auch der Vermittlung von Projekten und Vorhaben, die armasuisse unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsziele für die Armee realisiert. Thematisch wird sich der Energietag in den kommenden Jahren weiteren Kernthemen im Energiebereich widmen wie zum Beispiel der Antriebstechnik für die Mobilität oder der Speicherung von Energie.


