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MitteilungVeröffentlicht am 4. September 2025

Energietag 2025 – Ein nachhaltiger Austausch über Herausforderungen und Lösungen im Energiebereich

Am Mittwoch, 27. August 2025 veranstaltete armasuisse Wissenschaft und Technologie (W+T) den bereits dritten Energietag. Über 130 interessierte Gäste aus Verwaltung, Industrie, Wissenschaft und Verteidigung folgten der Einladung nach Payerne. Der Standort wurde nicht zuletzt auch im Rahmen des Projektes COREB gewählt, um vor Ort ein Ökosystem für Forschungs- und Innovationstätigkeiten zu schaffen. Im Vordergrund stand, gemeinsame Herausforderungen und Lösungsansätze im Energiebereich zu diskutieren.

Moana Häfeli, Kommunikation Stab, armasuisse Wissenschaft und Technologie

Eine Gruppe von Männer steht in einer Runde und spricht miteinander

In Kürze:

Der Energietag ist eine Technologieplattform für Industrie und Behörden rund um das Themengebiet nachhaltige Energielösungen für die Verteidigung. Der Anlass bietet die Möglichkeit, gemeinsame Herausforderungen zu identifizieren, sowie die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch auf verschiedensten Ebenen zu fördern. Dies stärkt die Sichtbarkeit nachhaltiger Energielösungen und trägt zum besseren Verständnis von Chancen und Risiken der zukünftigen Energiebereitstellung für die Verteidigung und Sicherheit bei.

Das Themengebiet Energie und Energienachhaltigkeit beschäftigt das VBS zunehmend, insbesondere durch die Abhängigkeit der Schweiz von fossilen Brennstoffen. Jüngste Entwicklungen wie die Ukraine- und Nahost-Konflikte demonstrieren die nachteiligen Auswirkungen externer Abhängigkeiten auch für die Schweiz. Aufgrund dessen stellt der Energietag eine besondere Plattform dar, um gemeinsam mit Partnern auf Verwaltung, Wissenschaft und Industrie Lösungen für eine sichere Bereitstellung von Strom, Treibstoff und Brennstoff auf Basis erneuerbarer Energien zu thematisieren.

Unter dem diesjährigen Motto «Herausforderungen für einfach beherrschbare, robuste Energielösungen im Hinblick auf die Verteidigungsrelevanz – heute und morgen» bot der Energietag 2025 Anlass, unterschiedliche Bedarfsträger zusammenzubringen, um über aktuelle und zukünftige Herausforderungen sowie Lösungsvorschläge im Energiebereich zu sprechen.

Rund 130 Gäste nahmen an verschiedene Keynotes, einem Ausstellungsbereich mit über 20 Ausstellern, Plenumsdiskussionen sowie einem offenen Austausch in vier Fokusgruppen auf dem swiss aeropole-Gelände in den Räumlichkeiten der Boschung Group in Payerne teil.

Schlüsselbereich Energie - Unterschiedliche Perspektiven

Dr. Thomas Rothacher, stellvertretender Rüstungschef und Leiter armasuisse W+T unterstrich gleich zu Beginn seiner Begrüssungsrede den Stellenwert von Energie in der heutigen Zeit. Besonders aktuelle geopolitische Entwicklungen machen deutlich, dass Energie längst ein essenzielles Handelsobjekt ist, so Dr. Thomas Rothacher. Der Ukraine-Konflikt zeigt klar, dass insbesondere Entscheidungs- und Umsetzungsschnelligkeit zentral für die Energieversorgung der Truppen ist, führte er weiter aus. «Daher stellt der gemeinsame Austausch hier am Energietag einen wichtigen Bestandteil des Ökosystems zur Sicherstellung der Energieversorgung der Truppen dar.» Mit diesen Worten wandte er sich direkt an die anwesenden Gäste und setzte somit den Rahmen für den Energietag 2025.

Auch Anne Marion Freiss, Präsidentin COREB sowie Massimo Fiorin, Leiter Swiss Aeropole SA, begrüssten die Teilnehmenden vor Ort. Neben einer kurzen Einführung in die COREB, dem regionalen Verband der Broye-Region in den Kantonen Waadt und Freiburg, knüpfte Anne Marion Freiss an die abschliessenden Worte von Dr. Thomas Rothacher an und rief das Publikum zum gegenseitigen Wissensaustausch auf. Massimo Fiorin stellte den Anwesenden kurz die zugrundeliegende Vision, Fähigkeiten und Kompetenzen des Swiss Aeropole SA vor, bevor er das Wort an die Referentinnen und Referenten der Keynotes übergab.

Sicht aus der Verteidigung

Eindrücklich zeigt der Ukraine- sowie der Nahost-Konflikt, welchen Stellenwert Energie innehat. Vor allem im militärischen Kontext wird deutlich, dass sich das Verständnis und die Rolle von Energie zunehmend wandelt. Noch zu Beginn des Tages als Handelsobjekt bezeichnet, identifizierten die Vertretenden der Schweizer Armee Energie als Waffe im Sicherheits- und Verteidigungsbereich. «Moderne Kriege werden nicht nur mit Waffen geführt, sondern auch mit Energie» unterstrich Divisionär Stephan Christen. Die Entwicklungen in der Ukraine und Nahost senden ein klares Signal: Energie ist nicht nur ein logistisches, sondern auch ein operatives und strategisches Mittel, weshalb von unmittelbaren und direkten Auswirkungen auf die Sicherheit der Schweiz ausgegangen werden kann.

Zudem bestehen energetische Herausforderungen in allen Aufgabenbereichen der Schweizer Armee, wie beispielsweise in der Aviatik, führt Michael Leuthold, Kommandant Flugplatz Payerne weiter aus. Aufgrund dessen sind sich die Vertretenden der Schweizer Armee einig: Wichtig sind ganzheitliche Lösungsvorschläge, die aktuelle und zukünftige Herausforderungen aufgreifen, wie die Stärkung der Cyberabwehr oder die Förderung mobiler Lagerungslösungen und des kinetischen Schutzes.

Industrieller Blickwinkel

Im Vordergrund der Industrie-Keynotes standen besonders Lösungsansätze für die stark diskutierten Herausforderungen am Energietag. Die Referentinnen und Referenten demonstrierten aktuelle Produkte und Dienstleistungen aus ihren Unternehmen, die mögliche Energielösungen für die Armee aufzeigen. Dazu zählen unter anderem Lithium-Ionen-Batterien, die eine robuste und konstante Alternative zur Energieversorgung von Drohnen bis hin zu Kommunikationssystemen auf dem Feld darstellen. Oder die Verwendung von nachhaltigen Treibstoffen für die Fahrzeuge der Armee, Logistik und Verwaltung.

Genauso spielt auch die gezielte Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) eine essenzielle Rolle im Bereich des Energieverbrauchs. Vertreterinnen aus der Industrie präsentierten hierzu verschiedene Methoden zur Senkung des Energieverbrauchs durch KI, wie beispielsweise die Nutzung neuer Daten und spezifizierter KI-Chips. Das aber auch natürliche Intelligenz ihren Platz hat, wurde anschaulich anhand eines Experimentes mit einem elektrischen Geländefahrzeug demonstriert: Die Erklimmung eines Gebirges, welche völlig unabhängig vom Stromnetz durchgeführt wurde, und einiges an Improvisationsfähigkeit abverlangte. Diese aufschlussreichen Ausführungen stellen sinnbildlich die unzähligen technischen Möglichkeiten im Energiebereich dar.

Plenum, Fokusgruppen und Ausstellung – Gegenseitiger Austausch und Wissenstransfer

Abgerundet wurde der Vormittag durch Plenumsbeiträge aus Forschung und Industrie. Über die interessante Vorstellung der Boschung Group, in deren Räumlichkeiten der Energietag 2025 stattfinden durfte, bis hin zu tieferen Einblicken in die Arbeit mit Wasserstoff betriebenen Hyperschall Flügen der Firma Destinus in Payerne. Ausserdem brachte Prof. Dr. Kai Hermann, Dozent für Energietechnik an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), dem Publikum seine Forschung rund um die Entwicklung moderner Brennverfahren im Hinblick auf die Verwendung alternativer, erneuerbarer Kraftstoffe näher.

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen des Austausches. Diverse Fokusgruppen beschäftigten sich mit den Themen «Mobilität und Feldeinsatz» und «Standortgebundene Anwendungen». Nebst einer Vielzahl an Referaten bot die parallel dazu laufende Ausstellung eine gute Gelegenheit zum Networking und Erfahrungsaustausch. Dem Publikum standen rund 20 Ausstellungständen zur Verfügung, um verschiedenste Ideenansätze oder bereits einsatzfähige Exponate oder Produkte und Dienstleistungen wie emissionsfreie Generatoren oder effizienzsteigernde Weiterentwicklungen zu besichtigen.

Impressionen Energietag 2025

Fazit und Ausblick

armasuisse Wissenschaft und Technologie blickt auf einen spannenden Energietag zurück und bedankt sich an dieser Stelle im Namen aller Beteiligen bei den Gästen, den Referentinnen und den Referenten sowie den Austellern für das rege Interesse, sowie den offenen und wertvollen Austausch. Der nächste Energietag wird voraussichtlich in zwei Jahren wieder stattfinden.