Vom Rohgewebe zum Tarndruckgewebe
Im Rahmen des Projektes MBAS werden verschiedenste Gewebearten mit dem Tarnmuster bedruckt. Einige sind Mischungen aus Baumwollfasern und Polyesterfasern und andere bestehen nur aus Polyamidfasern. Die Verarbeitung vom Rohgewebe (ab Weberei) zum fertigen, bedruckten Gewebe, auch Textilveredlung genannt, beinhaltet eine Vielzahl unterschiedlicher Arbeitsschritte. Diese werden im Folgenden kurz skizziert.
Oskar Hollenstein, Projektleiter MBAS, Kompetenzbereich Einkauf + Kooperation

Das Projekt modulares Bekleidungs- und Ausrüstungssystem MBAS umfasst rund 100 Komponenten und ist in die Subsysteme Kampfbekleidung, Tragsystem, Trinksystem und ballistischer Körperschutz eingeteilt. Alle Gewebe mit Tarndruck werden von armasuisse beschafft, in einem temporären Lager in Seftigen zwischengelagert und den Konfektionären der Bekleidungs- und Ausrüstungsteile zur Verfügung gestellt.
Es werden verschiedenste Gewebearten mit dem Tarnmuster bedruckt. Einige sind Mischungen aus Baumwollfasern und Polyesterfasern und andere bestehen nur aus Polyamidfasern. Die Verarbeitung vom Rohgewebe (ab Weberei) zum fertigen, bedruckten Gewebe, auch Textilveredlung genannt, beinhaltet eine Vielzahl unterschiedlicher Arbeitsschritte. Diese werden im Folgenden kurz skizziert.
Erster Schritt: Vorbehandeln
Die Baumwolle enthält von Natur aus verschiedenste Verunreinigungen. Nach dem Spinnen und Weben enthalten die Gewebe auch noch Öle. Damit die Farbstoffaufnahme nicht beeinträchtigt wird und die Farben vom Gewebe gleichmässig aufgesaugt werden, müssen diese zuerst entfernt werden. Je nach Gewebeart braucht es dafür mehrere Waschprozesse. Anschliessend wird das vorbehandelte Gewebe getrocknet.

Zweiter Schritt: Drucken
Jede Farbe wird separat aufgedruckt. Für jede Faserart müssen eigene Farbstoffklassen verwendet werden. So wird Baumwolle mit sogenannten Küpenfarbstoffen, Polyester mit Dispersionsfarbstoffen und Polyamid mit Metallkomplexfarbstoffen bedruckt. Damit jeder Farbton hergestellt werden kann, bestehen die Farbrezepturen aus Mischungen von mindestens zwei Farbstoffen. Der Textildrucker mischt die Farbstoffe selber zusammen und kann die Mischungen je nach Ergebnis anpassen. Der Tarndruck hat vier verschiedene Farbtöne (Hell-, Dunkelbeige, Braun und Grün). Nach dem Bedrucken werden die Farbstoffe fixiert (z. B. mit heissem Wasserdampf), das heisst die Farbmoleküle haften fest in der Faser. Die an der Faseroberfläche befindlichen Farbstoffreste werden ausgewaschen und das Gewebe schlussendlich wieder getrocknet.
Das Know-how des Textildruckers liegt in den Farbrezepturen, dem Druckprozess und dem Fixieren und Auswaschen des Gewebes, so dass der Tarndruck auf den verschiedenen Gewebearten und den verschiedenen Gewebechargen in Dessin und Farbton immer gleich aussieht.

Dritter Schritt: Ausrüsten
Je nach Verwendungszweck erhalten die bedruckten Gewebe verschiedene chemische und mechanische Behandlungen. Damit kann beispielsweise eine wasserabweisende Eigenschaft, ein knitterarmes Verhalten oder auch eine bessere Vernähbarkeit der Gewebe erzielt werden. Bei wasserdichten Geweben für die Regenbekleidung wird eine dünne Folie, eine sogenannte Membrane, aufgeklebt. Die Folie ist so dünn, dass flüssiges Wasser nicht durchgeht, aber Wasserdampf sehr wohl.

Die Veredlungsprozesse von Textilien benötigen viel Wasser, Energie und Chemikalien. Deshalb ist es uns wichtig, dass die Lieferanten ein umfangreiches Chemikalienmanagement betreiben und mit einem modernen Maschinenpark und effizienten Verfahren arbeiten.
Das Projekt MBAS aus verschiedenen Perspektiven

Drei Vertreter von Schweizer Lieferanten und der Projektleiter, Oskar Hollenstein vom Kompetenzbereich Einkauf und Kooperationen geben Ihre Eindrücke zum Tarndruck und den Anforderungen wieder.
Zum VideoVom Tarndruckgewebe zur Tasche

Die Verarbeitung vom Tarndruckgewebe zu Taschen, auch Konfektion genannt, ist stark arbeitsteilig und beinhaltet eine Vielzahl unterschiedlicher Arbeitsschritte. Diese werden im Folgenden kurz dargestellt.
Zum BeitragMitarbeit im Technik-Team des Projektes MBAS

Nora Kauke, ehemalige Praktikantin im Kompetenzbereich Einkauf und Kooperationen, erhielt spannende Einblicke ins Projekt «Modulares Bekleidungs- und Ausrüstungssystem» (MBAS) im Rahmen Ihrer täglichen Arbeit.
Zum Erfahrungsbericht