Flugplatz Bodenwetter auf den Militärflugplätzen
In der Luftfahrt spielen Wetterinformationen eine entscheidende Rolle. Wind, Wolken und Sichtweite sind besonders wichtige Kriterien bei der Planung von Flügen sowie beim Betrieb eines Flugplatzes. Im nachstehenden Beitrag werden diverse Instrumente zur Messung des Wetters vorgestellt.
Raphael Neuhaus, Fachbereich Führungssysteme, Kompetenzbereich Führungs- und Aufklärungssysteme

Beim System Flugplatz Bodenwetter (Flpl Bo Wet) sind an beiden Pistenenden Messausrüstungen installiert. Die Sensordaten werden an die Server zur Verarbeitung weitergeleitet und über Clients visualisiert.

Die vom System gelieferten Sensordaten und Meldungen (METAR - METeorological Aerodrome Report) sind eine Grundlage für den sicheren Betrieb eines Flugplatzes und der für die Flugplanung unabdingbaren Flugplatz-Wettervorhersagen (TAF - Terminal Aerodrome Forecast). Für die Vorbereitung und Durchführung von Missionen ist die Kenntnis des aktuellen Wetters auf dem Flugplatz eine zwingende Voraussetzung.
Aufgrund der zunehmenden zivilen Mitbenutzung der Militärflugplätze und der einheitlichen Qualität von Flugwetterdaten ist es notwendig, dass die Messausrüstung und die Datenverarbeitungskette (METAR-Erstellung) wenn immer möglich den zivilen, internationalen Richtlinien (ICAO) entsprechen.
METAR ist eine standardisierte Meldung in Kurzform, die die Wetterbeobachtung eines einzelnen Flugplatzes wiedergibt. Vermittelt werden Windinformationen wie Richtung und Stärke, Sichtweiten, Art und Intensität des Niederschlages, Trübung, Höhe und Dichte der Bewölkung und Luftdruck. Sichtweite und Hauptwolkenuntergrenze werden auch als Colour-Code (Colourstate) aufgezeigt.
Momentan wird das neue System Bo Wet 20 auf den Militärflugplätzen installiert und ersetzt das bestehende System Bo Wet 94. System Bo Wet 20 wird mit neuer Bodenwettersensorik von Vaisala und der Software SMΛRT von MeteoSchweiz ausgerüstet. Mit SMΛRT können die Flugwetterbeobachtungen auch automatisch (Auto-METAR) generiert und versendet werden.

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Warum werden auf beiden Pistenenden Messausrüstungen aufgebaut?
In Meiringen besteht bei Föhn die Situation, dass am südlichen Pistenende schon der südliche Wind (Föhn) weht und am nördlichen Pistenende noch der nördliche Talwind. Eine ähnliche Situation besteht auch in Locarno, wo der Nordwind aus der Verzasca gegen den Talwind der Magadino-Ebene weht. Es ist selbstredend, dass der Pilot bei einem Start und Landung wissen muss aus welcher Richtung und wie stark der Wind weht. Auch ob im Herbst Bodennebel liegt, ist ein wichtiger Faktor.

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