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MitteilungVeröffentlicht am 8. Mai 2024

Digital Day 2024

Der dritte Digital Day armasuisse fand am Donnerstag, den 2. Mai, im Hauptsitz der armasuisse und des fedpol statt. Ganztägig folgten acht Referate zu verschiedenen Themen rund um die Digitalisierung. An der Veranstaltung nahmen über 200 armasuisse Mitarbeitende und ein Dutzend geladene Gäste aus der Bundesverwaltung teil. Zusätzlich zu den acht Vortragenden konnte in den Pausen der aus fünf Ständen bestehende Marktplatz entdeckt werden.

Anna Gervasoni, Fachbereich Kommunikation, Strategischer Stab

Digital Day Simbolbild

Stefan Marti und Fabian Brechbühl eröffneten den Tag mit einer Begrüssung, gefolgt von einer Einführungsrede von armasuisse-Chef Urs Loher. Am Morgen sowie Nachmittag folgten dann sechs Referate zu verschiedenen Themen rund um die Digitalisierung. An der Veranstaltung nahmen rund 200 armasuisse-Mitarbeitende und ein Dutzend Aussenstehende teil. Zusätzlich zu den sechs Referenzen konnte in den Pausen der aus fünf Ständen bestehende Marktplatz entdeckt werden.

Die Rede von Urs Loher gab einen Überblick über den aktuellen Stand der Digitalisierung bei armasuisse. «Die Digitalisierung ist ein Innovationsprozess», sagte der Rüstungschef, «und das Ziel von armasuisse ist es, auf Bundesebene eine der führenden Stellen im Bereich der digitalen Transformation in der Bundesverwaltung zu werden.» Aber wie geht man die Digitalisierung an? In erster Linie will armasuisse die digitale Kompetenz der Mitarbeitenden erhöhen. Um die Voraussetzungen für die digitale Transformation zu schaffen, werden Massnahmen ausgearbeitet und umgesetzt. Ausserdem achtet armasuisse darauf, dass neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Affinität zur Digitalisierung haben. Dafür wird die Teilnahme an allgemeinen Konferenzen zum Thema angeboten, damit sie auf dem neuesten Stand sind und zu einem Kulturwandel beitragen können. Schliesslich werden bestehende Modelle und föderale IT-Lösungen genutzt, und stellen uns als

Pilotamt zur Verfügung, um weitere Innovationen ins Spiel zu bringen.

Digital Twins – Acciardi Giuseppe und Amacher Niklaus

armasuisse Immobilien führt seit einiger Zeit mehrere Pilotprojekte durch, um Erfahrungen mit der BIM-Methode (Building Information Modelling) zu sammeln. Ziel ist es, in diesen Projekten die Auftrags- und Anforderungsgrundlagen für armasuisse Immobilien weiterzuentwickeln, damit die Informationen digitaler und strukturierter in die Systeme übernommen werden können. Ab 2024 müssen alle neuen grossen Bauprojekte mit BIM geplant und realisiert werden. BIM vereinfacht die Zusammenarbeit zwischen allen am Bau Beteiligten und erhöht die Qualität der Bauprojekte. Darüber hinaus führt die verstärkte Einbeziehung von Überlegungen zur Nutzung und Bewirtschaftung eines Gebäudes in der Planungsphase zu einer Optimierung der Nutzungsqualität und der Lebenszykluskosten. Die BIM-Methode wird eingesetzt, um die Planung, den Bau und den Betrieb von Immobilien zu digitalisieren und langfristig zu optimieren. In diesem Sinne wird ein «Digital Twin» des Gebäudes für seinen Lebenszyklus erstellt.

Neue SAP S/4HANA – Beat Bühlmann, Stefan Gut und Max Obrist

In diesem zweiten Referat wurde erörtert, wie wichtig ein funktionierendes, robustes, hoch integriertes und geschütztes SAP-System ist, um das erforderliche Leistungsprofil zu erfüllen und die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte zu gewährleisten.

Künftig werden insbesondere die Personen im Projekt- und Beschaffungswesen, Baumanagement und der Leitung von internen Projekten ihre personellen Ressourcenbedarfe für die Jahre 2025ff im SAP EPPM erfassen.

Das Angebot werden die Mitarbeitenden aus der Kostenstellenleitung dann mit demselben Tool bearbeiten und ggf. bestätigen. Nebst Vorhaben werden auch die internen Leistungen wie zum Beispiel die Aufwände für Boards und Linienaufgaben einbezogen.

Somit werden die meisten zurzeit existierenden separaten Tools, Planungs- und Excelsheets und der gleichen durch eine integrierte SAP-Lösung ersetzt.

Die Vorteile der neuen Lösung sind: Nebst Überführung in den SAP Standard führt das integrative Tool dazu, dass Änderungen einer Projektplanung für die intern Leistung erbringende Person sofort sichtbar werden und das ist Armee/armasuisse übergreifend möglich. Eine Person aus der Projekt- oder Beschaffungsleitung wiederum sieht bei der Auswahl seiner/ihrer gewünschten Projektmitarbeitenden deren verbleibende Verfügbarkeit.

Das Ziel ist, dass wir ab 2025 mit dem neuen Programm arbeiten können.

Programm DIMILAR (Digitalisierung Milizarmee) - Christian Zogg

Die Schweizer Armee versucht sicherzustellen, dass die gesamte Interaktion zwischen den Streitkräften und aktuellen, ehemaligen und zukünftigen Militärangehörigen täglich über denselben digitalen Kanal stattfindet. Die Bürgerinnen und Bürger sollten sich in ihrem Leben digital unterstützt fühlen und von der Verwaltung mit digitalen Prozessen unterstützt werden. Zusätzlich stellt die Armee sicher, dass die Beschäftigten agile und innovative Methoden erlernen und sich an der digitalen Transformation beteiligen.

Die Ziele des Programms DIMILAR 2024 sind die Digitalisierung bestimmter Papiere wie Urlaubsanträge, Urlaubspässe, Marschbefehle, SBB-Fahrkarten usw. Das Dienstbuch wird spätestens 2026 in elektronischer Form vorliegen und persönliche zivile und militärische Daten enthalten.

LinkedIn - Laura Gross

Laura Gross hat in ihrem Vortrag auf die zunehmende Beliebtheit von LinkedIn aufmerksam gemacht und dabei auch Bezug auf den Algorithmus von LinkedIn genommen. Weiter verglich sie den wohl grössten Konkurrenten zu LinkedIn mit dem Business Netzwerk Xing. Durch eine Umfrage hatte das Publikum ad hoc die Möglichkeit ihr Nutzverhalten mit den beiden Business Netzwerken mitzuteilen, woraufhin LinkedIn als klarer Gewinner dieser Vergleichsrunde hervorging.

Ein weiterer Teil ihres Referates handelte sich über Storytelling und wie sich eine geringe Aufmerksamkeitsspanne von Nutzerinnen und Nutzern auch im modernen Spannungsbogen widerspiegelt. Weiter folgten Fakten rund um die Cyberbedrohungen und wie Privatpersonen mit den sozialen Netzwerken in der Bundesverwaltung umgehen sollten. Danach kam sie auf die Social Media Landschaft von armasuisse zu sprechen, mit anschliessenden Tipps für ein beispielhaftes LinkedIn Profil. Zum Schluss thematisierte sie noch den Ausblick von armasuisse bezüglich der sozialen Netzwerke, bei dem auch die Zielgruppe und Ziele von social Media genannt wurden.

Microsoft 365 - Patricia Delnon

Patricia Delnon hat uns in ihrem Vortrag über das Projekt CEBA Bund (Cloud, Enabling, Büro, Automation) und den Einsatz von Microsoft 654 bei armasuisse berichtet. Microsoft 365 (M365) ist eine Plattform mit einer breiten Palette verschiedener Anwendungen und Tools. Konkret zielt das CEBA-Projekt darauf ab, Microsoft 365 zum neuen Standard-Office-Tool für die Bundesverwaltung zu machen. Es erweitert den derzeitigen PC-basierten Arbeitsplatz (BURAUT, Büroautomation) der zivilen Bundesverwaltung, wobei einige Dienste und Software aus der Microsoft-Cloud bezogen und einige Informationen in der Microsoft-Cloud gespeichert werden sollen.

Microsoft 365 ermöglicht eine Vereinfachung der Zusammenarbeit, eine

Reduzierung der Cloud-Anwendungen (Miro, Trello, Mentimeter, etc.) und eine Reduzierung der verschiedenen Speicherorte: Einzig allein GEVER, M365 und Fachanwendungen werden in Zukunft benötigt.

MBSE (Model-based Systems Engineering) - Axel Schopen und Gerd Maier

Model-based System Engineering ist im Fachbereich Qualitätsmanagement angesiedelt. Vorgabe bei der Abwicklung von Beschaffungs-Grossprojekten Typ A und B ist, dass diese mit Enterprise Architect abgewickelt werden. Die Enterprise Architect wurde mit dem Modellierungswerkzeug EAMod Suite erweitert. Der Mehrwert der Enterprise Architect wird durch die zweite Erweiterung mit Excel deutlich erhöht.

Die Systemlandkarte Verteidigung stellt jeweils einen Footprint der Ist-Architektur der armasuisse zur Verfügung. Danach wird im Projekt das System bis zur Ziel-Architektur transformiert und via Enterprise Architect an die Verteidigung übergeben.

Das Modell der Anforderungsmittel des Bedarfsträgers muss bei armasuisse in das Modell der Beschaffung für die Projektabwicklung transformiert werden. Per Knopfdruck können dann automatisiert im Enterprise Architect Dokumente generiert werden. Excel bildet dabei das Frontend zur Modellierung des Datensatzes. Zur Archivierung wird das Excel direkt im Acta Nova abgelegt.

Marketplatz

Auf dem Marktplatz gab es fünf verschiedene Stände. Der erste Stand war für W+T mit Technologien für die Schweizer Armee reserviert. Der zweite war ein RSIT-Stand über Microsoft 365 und ein weiterer Stand über die neue SAP-Ausbildungsplattform. Der vierte Stand war für BIM Immobilien und swisstopo reserviert und der letzte Stand bot Informationen über die EAMod Suite.

Der Marktplatz wird von Mitarbeitenden für Mitarbeitende gemacht. Die Idee ist, sich zu vernetzen, Ideen auszutauschen, Fragen zu stellen und laufende Digitalisierungsprojekte zu erkunden.

Generative Künstliche Intelligenz (KI) – Vincent Lenders

Der Tag endete mit einem Abschlussvortrag von Vincent Lenders vom Cyber Defence Campus über künstliche Intelligenz.

Der Vortrag wurde mit Beispielen eingeleitet, in denen künstliche Intelligenz über menschliche Intelligenz triumphierte. Anschliessend stellte Vincent die Ergebnisse einer Umfrage vor, die 2024 unter KI-Fachleuten zur Zukunft der künstlichen Intelligenz durchgeführt wurde. 50 % der Expertinnen und Experten waren der Meinung, dass Maschinen den Menschen bis zum Jahr 2047 bei allen Arten von Aufgaben ohne fremde Hilfe übertreffen werden. Vorhersagen über die Zukunft der KI werden oft gemacht. Schon vor Chat GPT stellten Fachleute die gleiche Frage und vermuteten, dass dieser Moment im Jahr 2060 eintreten wird. Nach der Einführung von Chat GPT haben sich die Vorhersagen im Zeitstrahl stark der Gegenwart angenähert und werden sich wahrscheinlich immer mehr in diese Richtung bewegen.

Was CYD anbelangt, so versuchen sie, die neuen Möglichkeiten der KI zu nutzen, insbesondere im Bereich der Entwicklung. Die Chancen betreffen:

  • Erkennung von Cyberangriffen
  • Textübersetzung
  • Technologie- und Bedrohungsüberwachung
  • Klassifizierung visueller Objekte
  • Erkennung von Desinformation
  • Benutzer-/Geräteauthentifizierung
  • Föderiertes Lernen
  • Cyber Blue Team Automatisierung

Allerdings birgt KI auch Risiken und deshalb muss ihr Einsatz mit grossem Respekt erfolgen.

KI- generierter armasuisse Song ©Fabian Brechbühl / Suno

Auch der diesjährige Digital Day war ein Erfolg! Das Organisationskomitee ist sehr zufrieden mit den Referentinnen und Referenten und den vorgestellten Themen sowie mit dem zahlreich erschienenen Publikum. Mit einem grossen Dank an das Organisationskomitee und an alle Teilnehmenden schlossen die Gründer Stefan Marti und Fabian Brechbühl die Veranstaltung ab. Wir freuen uns darauf, viele von euch am 7. Mai 2025 wiederzusehen.