Veröffentlicht am 12. März 2025

Burgdorf, Ausbau der Logistikinfrastruktur

Das Bauvorhaben umfasst unter anderem die Gesamtsanierung der bestehenden Fahrzeugwerkstatt und den Neubau eines viergeschossigen Logistikgebäudes.

Visualisierungen

ALC Burgdorf — Zufahrt Logistikgebäude — © VBS

Innenansicht Logistikgebäude, überdachte Bereitstellungsfläche — Vor der Witterung geschützt können Fahrzeuge und Material für die Inspektion und Einsätze bereitgestellt werden. — © VBS

Ansicht Gesamtsanierung Werkstattgebäude — Bestehendes Werkstattgebäude mit Bürotrakt nach der Gesamtsanierung. — © VBS

Innenansicht Radfahrzeugwerkstatt, Gesamtsanierung Werkstattgebäude — Service und Reparatur von militärischen Fahrzeugen für die Einsatzbereitschaft. — © VBS

Ansicht Überdachung neue Arealzutrittskontrolle — Ein verbessertes Sicherheitsdispositiv und eine moderne Arealüberwachung wird mit dem Ausbau realisiert. — © VBS

Ansicht von der Lochbachstrasse zur Tankstelle — Um das Ortsbild mit der Tankstelle verträglich zu gestalten, soll die Böschung ausreichend mit einheimischen Pflanzen und Bäumen ausgestattet und die Überdachung als einfache Stahlbaukonstruktion ausgeführt werden. Zusätzlich soll die begrünte Mauer Lärm- und Lichtemissionen abhalten. — © VBS

Vorheriges Bild

Nächstes Bild

Das Projekt

Das Generalsekretariat VBS hat den Ausbau der militärischen Logistikinfrastruktur in Burgdorf unter Auflagen genehmigt. Das Bauvorhaben umfasst unter anderem die Gesamtsanierung der bestehenden Fahrzeugwerkstatt und den Neubau eines viergeschossigen Logistikgebäudes. Zusätzlich erhöht das VBS die Energieeffizienz auf dem Areal markant und produziert mit Photovoltaikanlagen Strom, der zur Versorgung des Areals beiträgt. Nach Vorliegen der rechtskräftigen Baubewilligung beginnen die öffentlichen Ausschreibungen für die auszuführenden Arbeiten.

Virtueller Rundgang

Zahlen und Fakten

• Bauprojekt:  Burgdorf, Ausbau der Logistikinfrastruktur
• Bauherrschaft: armasuisse Immobilien (VBS)
• Lage: Gemeinde Burgdorf, Militärstrasse (Lochbach)
• Verpflichtungskredit: 163 Millionen Franken
• Realisierung: 2026–2030
• Produktion erneuerbarer Energie: Photovoltaikanlage, 870 Megawattstunden Elektrizität pro Jahr; entspricht dem Energieverbrauch von rund 220 Schweizer Haushalten.

Fragen und Antworten

• 01 Weshalb wird die Logistikinfrastruktur in Burgdorf ausgebaut?

  Die Erhöhung der Bereitschaft der Armee zieht Anpassungen der Logistikinfrastruktur nach sich. Die Armee benötigt zusätzliche Lager- und Betriebsflächen. Die in der Region dezentral vorhandene Infrastruktur soll in der Logistikinfrastruktur in Burgdorf konzentriert werden. Der Standort Burgdorf ersetzt den ehemaligen Logistikstandort Bern, der unter anderem zugunsten der Infrastruktur-Entwicklung der zivilen Bundesverwaltung aufgegeben wurde. Der Standort Burgdorf liegt nahe von Bern. Er verfügt über genügend Flächen. Material und Fahrzeuge können vorschriftsgemäss gelagert werden. Zudem steht die erforderliche gedeckte Fläche zur Verfügung, damit Materialübergaben und Materialrücknahmen rasch und übersichtlich ablaufen. Die Logistikinfrastruktur stammt jedoch aus der Mitte der 1960er-Jahre. Die Hallen sowie das Werkstattgebäude haben ihr Nutzungsende erreicht. Hinsichtlich Statik und Erdbebensicherheit sind sie mangelhaft. Sie erfüllen ausserdem die gesetzlichen Normen und Standards sowie die Anforderungen an die Nutzung nicht mehr.
  

• 02 Welche Baumassnahmen sind vorgesehen?

  Der Ausbau der Logistikinfrastruktur in Burgdorf umfasst im Wesentlichen den Neubau eines Logistikgebäudes und die Gesamtsanierung des bestehenden Werkstattgebäudes. Die Aussenanlagen sowie der Schutz des Perimeters werden angepasst und eine neue Loge wird gebaut. Vier Hallen werden rückgebaut, eine davon nur teilweise.

  Das zukunftsorientierte Nutzungskonzept der Logistikinfrastruktur für die militärische Ausrüstung ist polyvalent: Sie muss sehr flexibel und umnutzungsfähig sein. Die innere Verdichtung – kombiniert mit einer hohen Flächeneffizienz – erlaubt einen sparsamen Umgang mit dem Boden. Die hohe Nutzungsflexibilität des mehrgeschossigen Logistikgebäudes wird durch Nutzlastreserven in der Statik erreicht.

  Das neue Logistikgebäude umfasst vier Geschosse für rund 2000 Fahrzeuge und 6000 Materialpaletten für die Ausrüstung der Truppen. Daneben werden Bereitstellungsflächen, Sicherheitsräume sowie zwei Prüfstrassen angeordnet. Das zu sanierende angrenzende Werkstattgebäude wird weiterhin als Instandhaltungswerkstatt für Radfahrzeuge und Verwaltungstrakt mit Büros und Rapporträumen verwendet.
  

• 03 Welche energetischen Massnahmen werden getroffen?

  Das geplante neue Logistikgebäude soll im Minergie-Eco-Standard gebaut und mit Rücksicht auf das Ortsbild gestaltet werden. Seine rund 2 Hektaren grosse, extensiv begrünte Dachfläche – einer Fläche von rund 3 Fussballfeldern oder rund ein Drittel der Arealfläche – schafft einen ökologischen Ausgleich zu den überwiegend versiegelten Umgebungsflächen. Das Dach dient zugleich als Rückhaltebecken mit verzögertem Abfluss für Regenwasser. Das Projekt liefert einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität, zur ökologischen Vernetzung und zum schonenden Umgang mit dem anfallenden Regenwasser. Die zukünftige Grundwasserschutzzone der Grundwasserfassung Burgschachen wird im aktualisierten generellen Entwässerungsplan berücksichtigt.

  Auf drei bestehenden Gebäuden werden Photovoltaikmodule mit einer Gesamtfläche von rund 6000 Quadratmetern installiert. Die produzierte Strommenge liegt bei 870 Megawattstunden pro Jahr – dem Bedarf von rund 220 Haushalten.
  

• 04 Welche weiteren Möglichkeiten wurden geprüft?

  Als Alternative zum vorgeschlagenen Ausbau der Logistikinfrastruktur in Burgdorf wurde geprüft, ob der Bedarf mit den bestehenden Bauten in Burgdorf unter Einbezug von Aussenlagern gedeckt werden kann. Weiter wurde eine mögliche Synergienutzung mit Wangen a. A. untersucht. Die vorliegende Lösung in Burgdorf bringt hinsichtlich dem Standort, der Bedarfserfüllung, des Entwicklungspotenzials und der Wirtschaftlichkeit die grössten Vorteile. Die Sanierung des Werkstattgebäudes erwies sich als wirtschaftlicher als ein Neubau.
  

• 05 Wann wird der Ausbau realisiert?

  Die Realisierung soll in den Jahren 2026–2030 erfolgen.

• 06 Wie sind die finanziellen Auswirkungen?

  Mit der Umsetzung des Projekts erhöht sich der Betriebsaufwand trotz der grösseren Nutzflächen um jährlich nur 0,1 Millionen Franken. Während das grössere Gebäudevolumen den Unterhaltsaufwand erhöht, können die Gebäude effizienter genutzt werden. Zudem entfällt mit der Aufgabe der Logistikinfrastrukturen in Bern ein Miet- und Betriebsaufwand von jährlich rund 3,0 Millionen Franken. Durch die wertvermehrenden Bauarbeiten steigen die Bruttomietkosten um jährlich 10,8 Millionen Franken.

• 07 Wie lange ist die voraussichtliche Nutzungsdauer?

  35 Jahre.

• 08 Wie gross ist das Areal?

  Das Areal ist 172'000 Quadratmeter gross.

• 09 Wie gross wird das neue Logistikgebäude?

  Die Gebäudegrundfläche des künftigen Logistikgebäudes beträgt rund 21'000 Quadratmeter.

• 10 Wie gross wird die sanierte Werkstatt? Was wird angepasst?

  Die Gebäudegrundfläche des sanierten Werkstattgebäudes beträgt rund 6000 Quadratmeter. Das Werkstattgebäude wird komplett saniert, inklusive neuer Gebäudehülle, Haustechnik und Betriebsinfrastruktur.
  

Weitere Informationen

• Medienmitteilung 29.08.2023: Ausbau der militärischen Logistikinfrastruktur in Burgdorf genehmigt
• Armeebotschaft 2021
• Immobilienprogramm VBS 2021