Explosivstoffe und Munitionsüberwachung
Der Fachbereich verkörpert das einzigartige Know-how über militärische Explosivstoffe der Schweiz, wie zum Beispiel Sprengstoffe, Schiesspulver und Signalfackeln. Das Kennen der chemischen, technischen und physikalischen Eigenschaften der Stoffe ermöglicht den Experten, das Alterungsverhalten zu beschreiben, Lebensdauerprognosen zu erstellen und Einflüsse auf Mensch, Tier und Umwelt abzuschätzen. Mit der täglichen Arbeit wird ein wichtiger Beitrag zur Munitionssicherheit der Schweizer Armee geleistet.

Technische Munitionsüberwachung und Zustandsanalysen
Bei der Munitionsüberwachung geht es darum, den aktuellen Zustand des Munitionsbestandes der Schweizer Armee laufend zu erfassen. Umstände, die zu einem erhöhten Sicherheitsrisiko führen können, gilt es zu identifizieren; und man muss vorausschauend Massnahmen definieren. Ergebnisse aus Komponentenanalysen und Versuchen liefern Grundlagen zur Beurteilung der eingelagerten Munition bezüglich Funktionszuverlässigkeit, Handhabungssicherheit, Transport- und Lagerfähigkeit. Die Früherkennung von Eigenschaftsänderungen ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit.
Expertise im Bereich Explosivstoffe
Mit dem Erstellen von Risikoanalysen und Sicherheitskonzepten leistet der Bereich einen konkreten Beitrag zur Sicherheit beim Umgang mit Munition und Explosivstoffen für die Kunden. Interdisziplinäre Untersuchungen bei Unregelmässigkeiten und Ereignissen sowie die Beantwortung von Fragen bezüglich Wirkung von Schadstoffen auf die Umwelt runden die Expertisentätigkeit ab. Zusätzlich wird die schweizerische Qualifikationsstelle für militärische Explosivstoffe geführt.
Angewandte Forschung im Bereich Explosivstoffe und Munitionsüberwachung
Die angewandte Forschung erlaubt es, die Kompetenzen des Fachbereichs auszubauen sowie neue Analyseverfahren und Modelle zur Beurteilung von Explosivstoffen zu entwickeln.
Einzigartige Testinfrastruktur
Unsere Mess- und Erprobungsanlagen stehen für System- und Komponentenerprobungen nationalen und internationalen Kunden zur Verfügung. Alle Anlagen sind mit modernsten Einrichtungen ausgerüstet. Unser hoch qualifiziertes Personal stellt die professionelle Versuchsabwicklung sicher.
Kompetenzzentrum für Munition/Explosivstoffe

Im Labor findet die sichere Delaborierung (Zerlegung) von Munition und Explosivstoffen statt. Prüfen von Komponenten sowie zum Simulieren von waffen- und munitionstechnischen Vorgängen bilden Schwerpunkte der Arbeit.
Beurteilung der Lagersicherheit

In der Bestimmung der thermischen Stabilität von Explosivstoffen besteht ein wesentlicher Aspekt der Beurteilung der Lagersicherheit. Unser Labor besitzt die modernste Infrastruktur inklusive Wärmeflusskalorimeter.
Alterungs- und Stabilitätsbestimmungen

Explosivstoffe (Sprengstoffe, Treibmittel, Pyrotechnik) werden in den Laboratorien analysiert, Alterungs- und Stabilitätsbestimmungen vorgenommen sowie Sicherheits- und Umweltaspekte beurteilt.
Mechanische Eigenschaften

Die Charakterisierung der mechanischen Eigenschaften von Explosivstoffen hat an Bedeutung gewonnen. Dafür verfügen wir über aktuelle Messinstrumente für dynamisch-mechanische Analysen sowie eine Zugmaschine.
Aktuelles

Risikominimierung durch Lebensdauermodell
Die Lebensdauer von Munition und den darin enthaltenen Treibladungspulvern zu kennen ermöglicht es u.a, die Nutzungsphase (Service Life) von Munition und Waffe abzugleichen. Das Risiko Zwischeninvestitionen machen zu müssen, kann in der regulären Service Zeit minimiert werden.
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Factsheet 1
Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung dank einer effizienteren Analyse von Treibladungspulver

Durch eine Optimierung der chemischen Analysen im für Treibladungspulver zuständigen Labor von W+T lassen sich dauerhaft Mittel einsparen, ohne dass die Qualität der Ergebnisse beeinträchtigt wird. So benötigt man bei identischem Ergebnis zehnmal weniger Lösungsmittel.
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Factsheet 2

Munitionsüberwachung: W+T Experten beraten OSZE
Vom 28. bis 31. März 2017 hat ein Expertenteam von W+T im Auftrag der Swissint Bosnien und Herzegowina besucht, um OSZE-Organisation in den Prozessen der Munitionsüberwachung und Infrastruktur zu beraten. Der erste Besuch fand 2014 statt. Damals wurde erste Fakten zusammengetragen und Vorschläge unterbreitet. Dieses Jahr hatte die Delegation folgende Ziele: Evaluation von Munitionsüberwachungsprozessen und mehr Informationen über die verschiedenen eingesetzten Treibladungspulver zu erhalten sowie drittens ein geeignetes Gebäude zu finden, welches sich als Labor eignet, um Treibladungspulver zu analysieren. Ob es ein Labor vor Ort geben wird, ist noch nicht definitiv entschieden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Einerseits kann so die Kompetenz über die Munitionsbeurteilung im Land gehalten, aufgebaut und unterstützt werden. Andererseits wäre es gefährlich, nicht abgeklärte Munition erst über weite Strecken zu transportieren. Eine Analysestation vor Ort macht also durchaus Sinn. Die Zusammenarbeit erfolgte innerhalb eines Expertenteams aus Österreich, Deutschland, Liechtenstein, Norwegen und Schweden. Ähnliche Bemühungen zur erfolgreichen Demilitarisierung hat W+T bereits vor ein paar Jahren in Albanien und Jordanien unterstützt. Die damaligen Erfahrungen und erworbenen Kompetenzen waren sehr wertvoll und kommen in diesem Projekt zur Anwendung.
Ansprechperson: Dr. Patrick Folly
Factsheet 3

Neue Standards für die Lebensdauer von Treibladungspulver
Am 16. und 17. Februar 2017 kamen in Thun 22 Expertinnen und Experten aus zehn verschiedenen Ländern zusammen. Ziel der Veranstaltung war, gemeinsam eine Standardnorm der NATO zu überarbeiten. Die derzeitige Norm wurde zuletzt 2007 aktualisiert. Seither hat sich die Methode zur Bestimmung der Lebensdauer von Treibladungspulver technologisch sehr verändert. Im Rahmen dieser erneuten zweijährigen Phase der Überarbeitung sollen die neuen methodischen Fortschritte berücksichtigt werden. Gemeinsam mit anderen Partnern hat W+T in diesem Bereich bereits mehrere wissenschaftliche Artikel veröffentlicht. Aus den während des Workshops geführten Diskussionen ergab sich, dass die meisten Länder die von W+T veröffentlichten Ergebnisse in den neuen Standard einfliessen lassen möchten. Ein weiteres wichtiges Thema war die Festlegung eines Verfahrens zum Einbringen neuer, weniger umweltschädlicher Moleküle in das Treibladungspulver, ohne dass dadurch eine Vorhersage der Lebensdauer verunmöglicht wird. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe sollen im Rahmen einer NATO-Sitzung vom 1. bis 3. März 2017 im Plenum vorgestellt werden.
Ansprechperson: Dr. Patrick Folly
Factsheet 4
Wenn ein Moor zum Sicherheitsrisiko wird

Im Hinblick auf eine geplante Renaturierung wurde ein Moor im Berner Jura in den letzten Wochen auf Schiessrückstände aus vergangen Zeiten überprüft. Bevor die Renaturierung realisiert werden kann, stehen Aufräumungsarbeiten an, dessen Aufwand von Spezialisten analysiert und geschätzt werden muss.
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Wenn ein Moor zum Sicherheitsrisiko wird
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Factsheet 5
Effiziente Munitionsüberwachung und inter-nationale Qualitätskontrolle

Munitionsartikel nutzen sich ab. Deshalb müssen sie regelmässig auf ihre Tauglichkeit überprüft werden. Durch die Alterung kann Munition respektive Explosivstoffe eine Verminderung der Funktionszuverlässigkeit erfahren. In internationalen Ringtests zur Qualitätssicherung bei Messverfahren wurde bestätigt, dass der internationale Stan-dard immer eingehalten wurde.
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Effiziente Munitionsüberwachung und internationale Qualitätskontrolle
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Factsheet 6
Test für Blindgängersuche im Bodensee

W+T hat auf Anfrage des Länderräumdienstes Baden-Württemberg und in Zusammenarbeit mit dem Kommando KAMIR vom 12. bis 16. Oktober 2015 im Bodensee eine Testsuche durchgeführt. Ziel der Übung war die Suche nach Bombenblindgänger aus dem zweiten Weltkrieg. Ein hervorragendes Beispiel einer grenzüberschreitenden Arbeit zwischen Deutschland und der Schweiz im Bereich des Wasserschutzes.
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Test für Blindgängersuche im Bodensee
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Factsheet 7
Alte Fliegermunition aus See geborgen

Seit über 80 Jahren wird der Fliegerschiessplatz Neuenburgersee für Schiessübungen genutzt. Wenn Blindgänger im See entdeckt werden, braucht es zur Bergung und Entschärfung der alten Munition fachkundige Spezialisten. So geschehen in der ersten Ausgustwoche dieses Jahres. Ein Grossaufgebot von Sachverständigen, unter anderem dem Kompetenzbereich „Explosivstoffe und Munitionsüberwachung“ von W+T, war vor Ort und half die acht „Bomben“ erfolgreiche aus dem See in Sicherheit zu bringen und zur Aufsprengung abzutransportieren.
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Alte Fliegermunition aus See geborgen
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Factsheet 8
NATO Projekt zur Entmilitarisierung

Bei Fragen zur Entmilitarisierung spielen umweltschonende Vorgehen eine grosse Rolle. Auch in dieser Domäne ist die Schweiz durch jahrzehntelange Erfahrung ein Vorbild. Dies kommt nun auch einem NATO Projekt zu Gute, welche diese Expertise für ein Gebiet in Serbien einsetzen möchte.
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NATO Projekt zur Entmilitarisierung
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Dr. Patrick Folly
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