Ausbau der Logistikinfrastruktur in Burgdorf
Die Erhöhung der Bereitschaft der Armee zieht Anpassungen der Logistikinfrastruktur nach sich. Die Armee benötigt zusätzliche Lager- und Betriebsflächen. Der Standort Burgdorf ersetzt den ehemaligen Logistikstandort Bern, der unter anderem zugunsten der Infrastrukturentwicklung der zivilen Bundesverwaltung aufgegeben wurde. Baukosten: 148 Millionen Franken, Realisierung: 2023 bis 2028
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Der Dialog mit allen Beteiligten ist uns wichtig. Burgdorf ist der ideale Standort, um die Logistikinfrastruktur in der Region Bern zu verdichten.

Mit der neuen Logistikinfrastruktur können wir unseren Auftrag wieder auf lange Zeit erfüllen. Gleichzeitig bekennt sich die Armee langfristig zum Standort Burgdorf.

Das Projekt setzt Massstäbe für die Zukunft und ermöglicht das Einsatzmaterial der Armee flexibel zu lagern und zu bewirtschaften.

Wir haben uns für das Projekt ausgesprochen, weil sich der Neubau weit möglichst in die Landschaft an der Emme und ins Ortsbild von Burgdorf einfügt und mit der naturnah gestalteten Dachfläche einen Beitrag zur Biodiversität leistet. Der Schutz des Trinkwassers hat bei der Realisierung für uns oberste Priorität.
Zahlen und Fakten
Das Projekt im virtuellen Rundgang
Das Projekt in Kürze
Bauprojekt: Ausbau der Logistikinfrastruktur in Burgdorf
Bauherrschaft: armasuisse Immobilien (VBS)
Lage: Gemeinde Burgdorf, Lochbach
Baukosten: 148 Millionen Franken
Start öffentliche Auflage: (Militärisches Plangenehmigungsverfahren MPV): 30.08.2021
Realisierung: 2023–2028
Fragen & Antworten
Die Erhöhung der Bereitschaft der Armee zieht Anpassungen der Logistikinfrastruktur nach sich. Die Armee benötigt zusätzliche Lager- und Betriebsflächen. Die in der Region dezentral vorhandene Infrastruktur soll in der Logistikinfrastruktur in Burgdorf konzentriert werden. Der Standort Burgdorf ersetzt den ehemaligen Logistikstandort Bern, der unter anderem zugunsten der Infrastruktur-Entwicklung der zivilen Bundesverwaltung aufgegeben wurde. Der Standort Burgdorf liegt nahe von Bern. Er verfügt über genügend Flächen. Material und Fahrzeuge können vorschriftsgemäss gelagert werden. Zudem steht die erforderliche gedeckte Fläche zur Verfügung, damit Materialübergaben und Materialrücknahmen rasch und übersichtlich ablaufen. Die Logistikinfrastruktur stammt jedoch aus der Mitte der 1960er-Jahre. Die Hallen sowie das Werkstattgebäude haben ihr Nutzungsende erreicht. Hinsichtlich Statik und Erdbebensicherheit sind sie mangelhaft. Sie erfüllen ausserdem die gesetzlichen Normen und Standards sowie die Anforderungen an die Nutzung nicht mehr.
Der Ausbau der Logistikinfrastruktur in Burgdorf umfasst im Wesentlichen den Neubau eines Logistikgebäudes und die Gesamtsanierung des bestehenden Werkstattgebäudes. Die Aussenanlagen sowie der Schutz des Perimeters werden angepasst und eine neue Loge wird gebaut. Vier Hallen werden rückgebaut, eine davon nur teilweise.
Das zukunftsorientierte Nutzungskonzept der Logistikinfrastruktur für die militärische Ausrüstung ist polyvalent: Sie muss sehr flexibel und umnutzungsfähig sein. Die innere Verdichtung – kombiniert mit einer hohen Flächeneffizienz – erlaubt einen sparsamen Umgang mit dem Boden. Die hohe Nutzungsflexibilität des mehrgeschossigen Logistikgebäudes wird durch Nutzlastreserven in der Statik erreicht.
Das neue Logistikgebäude umfasst vier Geschosse für rund 2000 Fahrzeuge und 6000 Materialpaletten für die Ausrüstung der Truppen. Daneben werden Bereitstellungsflächen, Sicherheitsräume sowie zwei Prüfstrassen angeordnet. Das zu sanierende angrenzende Werkstattgebäude wird weiterhin als Instandhaltungswerkstatt für Radfahrzeuge und Verwaltungstrakt mit Büros und Rapporträumen verwendet.
Das geplante neue Logistikgebäude soll im Minergie-Eco-Standard gebaut und mit Rücksicht auf das Ortsbild gestaltet werden. Seine rund 2 Hektaren grosse, extensiv begrünte Dachfläche – einer Fläche von rund 3 Fussballfeldern oder rund ein Drittel der Arealfläche – schafft einen ökologischen Ausgleich zu den überwiegend versiegelten Umgebungsflächen. Das Dach dient zugleich als Rückhaltebecken mit verzögertem Abfluss für Regenwasser. Das Projekt liefert einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität, zur ökologischen Vernetzung und zum schonenden Umgang mit dem anfallenden Regenwasser. Die zukünftige Grundwasserschutzzone der Grundwasserfassung Burgschachen wird im aktualisierten generellen Entwässerungsplan berücksichtigt.
Auf drei bestehenden Gebäuden werden Photovoltaikmodule mit einer Gesamtfläche von rund 6000 Quadratmetern installiert. Die produzierte Strommenge liegt bei 870 Megawattstunden pro Jahr – dem Bedarf von rund 220 Haushalten.
Als Alternative zum vorgeschlagenen Ausbau der Logistikinfrastruktur in Burgdorf wurde geprüft, ob der Bedarf mit den bestehenden Bauten in Burgdorf unter Einbezug von Aussenlagern gedeckt werden kann. Weiter wurde eine mögliche Synergienutzung mit Wangen a. A. untersucht. Die vorliegende Lösung in Burgdorf bringt hinsichtlich dem Standort, der Bedarfserfüllung, des Entwicklungspotenzials und der Wirtschaftlichkeit die grössten Vorteile. Die Sanierung des Werkstattgebäudes erwies sich als wirtschaftlicher als ein Neubau.
Die Realisierung soll in den Jahren 2023–2028 erfolgen.
Mit der Umsetzung des Projekts erhöht sich der Betriebsaufwand trotz der grösseren Nutzflächen um jährlich nur 0,1 Millionen Franken. Während das grössere Gebäudevolumen den Unterhaltsaufwand erhöht, können die Gebäude effizienter genutzt werden. Zudem entfällt mit der Aufgabe der Logistikinfrastrukturen in Bern ein Miet- und Betriebsaufwand von jährlich rund 3,0 Millionen Franken. Durch die wertvermehrenden Bauarbeiten steigen die Bruttomietkosten um jährlich 10,8 Millionen Franken.
Das Areal ist 172 000 Quadratmeter gross.
Die Gebäudegrundfläche des künftigen Logistikgebäudes beträgt rund 21'000 Quadratmeter.
Die Gebäudegrundfläche des sanierten Werkstattgebäudes beträgt rund 6000 Quadratmeter. Das Werkstattgebäude wird komplett saniert, inklusive neuer Gebäudehülle, Haustechnik und Betriebsinfrastruktur.
Die Armee beschäftigt am Standort Burgdorf rund 80 qualifizierte Mitarbeitende und Lernende. Sobald die Armeelogistikcenter (ALC) Aussenstelle Burgdorf in Betrieb geht, kommen voraussichtlich neue Arbeitsplätze hinzu.
Heute generiert der Betrieb des Standorts rund 250 Fahrbewegungen pro Tag (=durchschnittlicher täglicher Verkehr). Der künftige Betrieb der Logistikaussenstelle wird voraussichtlich rund 350 Fahrbewegungen pro Tag generieren. Letzteres entspricht einem Anteil der Fahrbewegungen auf der Sägegasse von unter zwei Prozent (Gemäss Gesamtverkehrsmodell des Kantons Bern betrug 2016 der durchschnittliche Verkehr auf der Sägegasse 19'000 Fahrzeugbewegungen pro Tag.).
Es werden weiterhin Lernende in allen Bereichen der Automobil- und Lastwagenfachtechnik ausgebildet. Voraussichtlich werden pro Jahr 5 Lernende ausgebildet. Die Lernenden besuchen die Berufsschule Bildungszentrum Emme.
Gemäss aktuellem Stationierungskonzept der Armee wird die Aussenstelle Burgdorf des Armeelogistikcenters Thun langfristig weiterbetrieben. Entsprechend wurde mit Beschluss des Bundesrats vom 8. Dezember 2017 die Betriebsdauer des Standorts Burgdorf im Programmteil des Sachplans Militär 2017 auf «über 10 Jahre» (unbefristet) festgesetzt gemäss Art. 5 Abs. 2 Bst. a der Raumplanungsverordnung (RPV; SR 700.1). Den damaligen raumplanerischen Entwicklungsabsichten der Stadt Burgdorf und des Kantons Bern nach einer zivilen Nutzung beziehungsweise nach einem Verzicht auf die militärische Nutzung des Areals (oder Teilen davon) konnte das VBS nicht entsprechen. Die dahingehende Festlegung im kantonalen Richtplan weist den Koordinationsstand «Vororientierung» gemäss Art. 5 Abs. 2 Bst. c der Raumplanungsverordnung auf. Es handelte sich dabei um eine einseitige Absichtserklärung des Kantons, welche nicht in Widerspruch steht mit der Standortfestsetzung im Sachplan Militär.
Die Armee plant weiterhin Rekrutenschulen in Burgdorf durchzuführen. Die LKW-Ausbildung erfolgt ebenfalls weiterhin in Burgdorf.
Die Gesuchsunterlagen liegen gemäss den gesetzlichen Vorgaben (militärische Plangenehmigungsverordnung) bei der Standortgemeinde öffentlich auf. Die Unterlagen sind ebenfalls digital auf der Projektwebsite abrufbar, unter www.armasuisse.ch/burgdorf | Rubrik «Downloads».
Die auf dem Areal bestehende Tankstelle kommt in der künftig ausgeweiteten Grundwasserschutzzone S2 zu liegen. Deshalb darf sie am derzeitigen Standort künftig nicht mehr betrieben werden. Die Tankstelle wird deshalb an den Rand des Areals verschoben und durch eine kompaktere Tankanlage ersetzt. Sie befindet sich damit ausserhalb der Grundwasserschutzzonen.
Das Dach des neu entstehenden Logistikgebäudes dient als Rückhaltebecken mit verzögertem Abfluss für Regenwasser und schafft mit seiner extensiven Begrünung in der Grösse von 2 Hektaren (entspricht 3 Fussballfeldern und rund 1/3 der Arealfläche) einen ökologischen Ausgleich zu den überwiegend versiegelten Umgebungsflächen. Das Dach liefert damit einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität, zur ökologischen Vernetzung und zum schonenden Umgang mit dem anfallenden Regenwasser.
Die Hallen der Stiftung «Historisches Material der Schweizer Armee» bleiben bestehen. Die Fahrzeuge sind für Interessierte weiterhin zu besichtigen.
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Flugansicht Areal | Vue aérienne du site | Veduta aerea dell’area
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Zufahrt auf Logistikgebäude | Accès au bâtiment logistique | Accesso all’edificio logistico
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Werkstattgebäude | Bâtiment d’ateliers | Officina
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Radfahrzeugwerkstatt, Werkstattgebäude | Atelier de véhicules à roues, bâtiment d’ateliers | Officina veicoli a ruote, officina
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Bereitstellungsfläche, Logistikgebäude | Aire de préparation, bâtiment logistique | Area di approntamento, edificio logistico
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Tankstelle | Station-service | Stazione di rifornimento
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Neue Loge, Arealzutrittskontrolle | Nouvelle loge, contrôle des accès au site | Nuova portineria, controllo dell’accesso all’area
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